Man schaffe den Besitz ab

Einstein - hoch im Kurs, Foto: Arndt Beck
„Das kleine Einstein“1, wie Franz Blei den Schriftsteller und Kunsthistoriker Carl Einstein einmal nannte, hat zu Beginn der Weimarer Republik einige Zeitschriften veröffentlicht, die meist nur wenige Nummern währten und so hübsche Namen wie Die Pleite oder Der blutige Ernst trugen. Letztere warb für sich so:

Wir arbeiten nicht für eine literarische Klique, nicht für eine einzelne Partei, wir gehen in die breite Masse des Volks. „Der blutige Ernst“ nagelt die Krankheiten Europas fest, verzeichnet den restlosen Zusammenbruch des Kontinents, bekämpft die tödlichen Ideologien und Einrichtungen, die den Krieg verursachten, stellt den Bankerott der abendländischen Kultur fest.2

Die Iowa Digital Library, die unter anderem eine beachtliche Dada-Sammlung bereithält, bietet auch den Zugang zu einigen von diesen raren Zeitungsexemplaren. Und so kann man etwa Einsteins manifestähnlichen Text Man schaffe den Besitz ab3 dort nachlesen.

  1. Franz Blei, Bestiarium Literaricum, das ist: Genaue Beschreibung derer Tiere des literarischen Deutschlands verfertigt von Dr. Peregrin Steinhövel, München 1920, S. 20, auch in: Rolf-Peter Baacke (Hg.), Carl Einstein, Materialien, Band 1, Berlin 1990, S. 176 []
  2. http://digital.lib.uiowa.edu/u?/dada,28922 []
  3. oder auch hier: Carl Einstein, Werke, Band 2 (1919-1928), Berlin 1981, S. 17f. []