Strassenlaternen und Ampeln sind privatisiert

Bietergemeinschaft aus Versorgungs-AG und Siemens unterzeichnete gestern im Rathaus den Vertrag
Es sei eine spektakuläre, aus dem Rahmen fallende Privatisierung, sagte Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann gestern bei der Unterzeichnung des Vertrages über die Privatisierung des Betriebs der Braunschweiger Verkehrsanlagen. Ein Konsortium aus Versorgungs-AG und Siemens wird 20 Jahre für Ampeln, Straßenlampen und Nebenanlagen zuständig sein (wir berichteten). Die Stadt zahlt für den Service jährlich eine Million Euro weniger, als der Eigenbetrieb gekostet hat.
„Immer, wenn Privatisierungen anstehen, gibt es jedes Mal große Unruhe, besonders bei den Grünen. Wenn dann alles vorbei ist, kehrt meistens Ruhe ein“, sagte Hoffmann. So auch dieses Mal. Nachdem ein umfangreicher Fragenkatalog beantwortet worden sei, seien keine Reaktionen mehr zu hören gewesen, so der OB.
Ralf Krenkel, Leiter Verkehrssysteme bei Siemens, verspricht, dass Braunschweig von technischen Neuerungen der Verkehrsleittechnik sehr früh profitieren werde. Die Beteiligung an der neuen Gesellschaft eröffne Siemens die unternehmerische Freiheit, Anlagen zu optimieren oder auszutauschen, wenn es wirtschaftlich erforderlich sei – unabhängig von der jeweiligen Haushaltslage der Kommune. Braunschweiger Verkehrsleittechnik werde beispielhaft für andere Kommunen sein. Schon jetzt profitiere die Stadt davon.
Im Bereich Hamburger Straße/Rebenring haben Siemens und die Stadt eine Ampelschaltung namens „Motion“ in Betrieb genommen. „Motion“ erkennt die Stärke der Verkehrsströme und schaltet die Ampeln für Kraftfahrzeugverkehr und Fußgänger nach jeweiligem Verkehrsaufkommen. „Braunschweig hat über die Grenzen der Verkehrskompetenzregion Niedersachsen hinaus Modellcharakter“, sagt Krenkel.
Vom „Modell Braunschweig“, das bundesweit Interesse findet, spricht auch BS-Energy-Vorstand Dr. Ulrich Lehmann-Grube. Er ist sich sicher, dass dieses Modell der Versorgungs-AG neue Marktchancen eröffnen werde. Sein Unternehmen wird künftig für die rund 33 000 Straßenlaternen zuständig sein. Lehmann-Grube: Die Partnerschaft mit der Stadt werde weiter ausgebaut. Ziel sei es, der Stadt weitere Dienstleistungen anzubieten.
Von Ernst-Johann Zauner, Freitag, 14.10.2005
Quelle: >>> http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/4629517

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