Private Kriegs-Dienstleister

Die Bundeswehr will große Teile ihrer Versorgung an private Firmen abgeben und deshalb Aufträge im Umfang von mehreren Milliarden Euro vergeben. Das berichtet die „Welt am Sonntag“. Geplant sei, dass im Auftrag der Bundeswehr sämtliches Material gelagert, die Kasernen damit beliefert und auch Soldaten im Auslandseinsatz versorgt werden sollen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte, es gehe um die Auslagerung von Teilbereichen der Logistik. Nach dem Bericht sollen an diesem Dienstag Vorentscheidungen fallen; bis Sommer 2008 werden dann die Aufträge vergeben.
Demnach geht es um das größte Auftragspaket, das in der Transportbranche je vergeben wurde. Der Vertrag wird über zehn Jahre geschlossen und hat nach Informationen aus dem Kreis der Bieter einen Umfang von vier bis fünf Mrd. Euro. Allein im Inland geht es um den Transport von mindestens 500 000 Tonnen Fracht im Jahr. Ausgenommen sind lediglich Munition und Sanitätsmaterial.
Als Bieter werden die Post-Tochter DHL, die Deutsche Bahn mit ihrem Transportunternehmen Schenker und die Dienstleistungsfirma Arvato aus der Bertelsmann-Gruppe erwartet, sowie ein Konsortium aus der Bremer Firma Hellmann Logistics, dem europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS sowie der Beraterfirma Accenture. Ausländische Logistikfirmen haben aus Gründen der nationalen Sicherheit keine Chance.
Quelle: WELT Online

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